Schill´sche im Mansfeldschen
Aus Lesebüchern und Kalendern Aus Heimat – Lesehefte: „Im Ostvorlande des Harzes“ W. Mühlner u. G. Winkler 1925 Schill´sche im Mansfeldschen Eine glühend heißer Julitag des Jahres 1809. Schon neigt sich die Sonne den dunklen Waldwellen der Harzberge zu. Da horch! In einem Wäldchen unweit Ritterode im Kanton Hettstedt des neuen Königreiches Westfalen dumpfes Scharren und Stampfen von Rossehufen auf weichen Moosboden. Leise klirren Waffen. Dunkle Gestalten huschen zwischen den Stämmen hin und her. Ihre Gesichter sind sonnengebräunt, die Wangen aber hohl, der jugendliche Leib elend, erschöpft. Kaum ist das Rot der Uniformen zu erkennen, alles verschmutzt, verlumpt. Die Pferde gleich den Menschen abgemagert, ermattet durch wochenlange übergroße Anstrengung. Schill’sche Reiter sind’s, zwei Tage stehen unauslöschlich in ihrem Gedächtnis: “ Der 28. April, der Tag stolzester, frohester Hoffnung beim Ausritte aus Berlin, als sie gegen die fremden Unterdrücker ins Feld zogen, und der 31. Mai, der Tag niedergeschlagener Zuversicht und größter Enttäuschung, an dem in Stralsunds Straßen mit dem Blute des stattlichen, lebensfrischen Anführers das But vieler treuer Kameraden floß. Sie entkamen der Übermacht. Auf …