Bäckereien in Burgörner-Altdorf


Von unserem Leser Hr. Löblich wurde uns dieses Bild zugesandt. Sein Urgroßonkel Bäckermeister Willi Probst hatte in Burgörner-Altdorf im Haus seiner Schwiegereltern eine Bäckerei eingerichtet. Leider ergab unsere Recherche nur, dass Willi Probst Anfang der 50-ziger Jahre eines viel zu frühen Todes gestorben ist. Nachkommen sind aus Burgörner verzogen und konnten von uns nicht befragt werden.

Wir haben diese Zusendung zum Anlass genommen, an weitere einst in Burgörner ansässige Bäckereien zu erinnern.

Im Einwohnerverzeichnis von Burgörner 1927 wird ein Bäckermeister Voigt, Schloss-Str. 3 genannt. Dieses Haus-Grundstück, ein im damaligen Stil errichtetes Bergmannshaus (siehe dazu unsere Ausführungen in „Gustav Ballin“) wurde 1936 im Auftrag von Bäckermeister August Steinbrück umgebaut und aufgestockt. (Zimmer- und Bautischlerarbeiten Karl Graf)

Als nachfolgende Betreiber dieser Bäckerei sind uns bekannt:
Bäckermeister Jabin mit Familie,
Bäckermeister Bügener mit Familie
Bäckermeister Müller mit Familie

In den Ladenbereich wechselte dann ein Gemüsegeschäft. Die Wirtschaftsräume wurden von einem Stützpunkt für Schädlingsbekämpfung „Rattengift ect.“ belegt.


Haus und Grundstück unterstand letztendlich der sogenannten Grundstück-Verwaltung, die es dann nach dem Brand durch Abriss beseitigte.

Überlieferungen zur Folge soll einst an dieser Stelle die Gemeinde-Backstube in Nachbarschaft zur Mühle (Standort Pfarrhaus) gestanden haben. (?)

Die Bäckerei Kleine

nach dem Ausscheiden von Bäckermeister Kleine folgten:
Bäckermeister Kunze mit Familie
Bäckermeister Schattmann mit Familie
Bäckermeister Kühnlenz führte die Bäckerei nach Erwerb von Haus / Grundstück über Jahrzehnte, bis sie von seinem Sohn Bäckermeister Kühnlenz jun. übernommen wurde und diese bis zu dessen Rentenalter 2015 existierte.

Eine weitere Brotversorgung von ehemaligen Berg- und Hüttenleute sowie an Rentner und Invaliden erfolgte durch die Mansfeld-AG. Gebacken wurde in der „Zentral-Bäckerei Pfeifermühle“ in Großörner. Die Verteilung erfolgte mit einem sogenannten „Brotwagen“

an der Werksbahnstation Kupferkammer-Rösthütte.

Diese Brotzuteilung hatte ihren Ursprung in der Festlegung, Ertragsminderungen in der Landwirtschaft durch Bergbau auszugleichen und in Notzeiten die Brotversorgung für die Bergleute sicherzustellen. Die Zuteilung an Invaliden und Einkommensgeminderte erfolgte in Form von Brotmarken, die bei Lohn und Rentenauszahlungen anteilig ausgegeben wurden.

Dazu kam im 18. Jahrhundert die Bereitstellung von Korn aus Lagern,  z.B. aus den Kornflaschen in Friedeburgerhütte.


Nur noch wenig bekannt ist, dass aus dieser einstigen Erwerbsminderungszulage der Zuteilung von Korn in Notzeiten und für Bedürftige, Steuerfreier „Korn-Trinkbranntwein“ der sogenannte „Kumpeltod“ übrig geblieben war.

E.Graf/Chronist, im August 2016

Bilder Bäckerei Schattmann:

 

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