(* 22. Juni 1767 in Potsdam – † 8. April 1835 in Tegel)
Ich kann kaum der Begierde wiederstehen,
so viel als nur immer und irgend möglich ist,
sehen, wissen, prüfen zu wollen. Der Mensch
scheint doch einmal dazu da zu sein, alles was
ihn umgiebt, in sein Eigenthum, in das Eigen-
thum seines Verstandes zu verwandeln, und
das Leben ist kurz. Ich möchte, wenn ich gehen
muß, so wenig als möglich hinterlassen, das ich
nicht mit mir in Berührung gesetzt hätte.
Zum Gedenken an eine der großen Persönlichkeiten der deutschen Geschichte
anlässlich seines 250. Geburtstages am 22. Juni 2017
Vorwort
Schon zu DDR-Zeiten wurden Alexander und Wilhelm von Humboldt als bedeutende Gelehrte der deutschen Geschichte gewürdigt. Im Februar 1949 wurde die Berliner Universität in „Humboldt-Universität“ umbenannt. Der Widerspruch bestand darin, dass es sich bei Wilhelm von Humboldt um einen Freiherrn, also Junker handelte. Das stand im Widerspruch zur bisherigen Geschichtsdarstellung, in welcher diese als brutale Unterdrücker der Bauernschaft dargestellt wurden.
Seit Anfang der 70er Jahre waren die DDR-Oberen besonders bemüht, internationale Anerkennung ihres Staates als offizielles Mitglied der UNO zu erzielen. Dies gelang am 16. September 1973. Man vermied es nun weitgehend, bedeutende adlige Persönlichkeiten zu verunglimpfen. Mit großer Genauigkeit wurden in der Folgezeit sachgerecht wichtige Arbeiten des Gewürdigten veröffentlicht. Nach 1989 begann man die Verdienste der Humboldt-Brüder intensiv zu würdigen. Zu der schon lange vorhandenen Humboldtstraße im Ortsteil Burgörner erhielt nun auch das im einstigen Landhaus eingerichtete Mansfeld-Museum den Namen Humboldt-Schloss. Wilhelm von Humboldt hat hier fruchtbare Jahre mit seiner Gattin Karoline, geb. von Dachröden verbracht. Viele namhafte Geistesschaffende, am Anfang des 19. Jahrhunderts, weilten hier als Gast. In Hettstedt trägt, obwohl einst eine sächsische Stadt, in die der damalige preußische Beamte wohl kaum seinen Fuß gesetzt haben dürfte, das Gymnasium stolz den Namen: Wilhelm- und Alexander von Humboldt – Gymnasium
zu Ehren der beiden großen Wissenschaftler.
Burgörner – Wiege des Humboldtschen progressiv-bürgerlichen – Humanismus
Ein Beitrag von Georg Richter, 1987 in den Mansfelder Heimatblättern
„Ich habe mich nun von allen Geschäften losgemacht, Berlin verlassen und geheiratet und lebe auf dem Lande, in einer unabhängigen, selbst gewählten, unendlich glücklichen Existenz.“ 1)
Karoline v. Dacheröden, Burgörner nach A.Duncker, W.v. Humboldt u. 1816
Diese Worte schrieb überglücklich der junge 24-jährige Ehemann Wilhelm von Humboldt vom Gut seines Schwiegervaters von Dachröden in Burgörner an Georg Forster am 16. August 1791. Nur wenige Tage später berichtete er dem Berliner Schriftsteller Jacobi: „Das Landgut, auf dem ich lebe, liegt in einer schönen Gegend und in der Nähe von Halle. So bin ich auch nicht von aller Literatur abgeschnitten und entbehre also bei meinem ländlichen Aufenthalt eben nicht viele Vorteile der Stadt.“ 2)
Das Landhaus, die Spaziergänge mit seiner Frau Caroline durch das Dorf mit der alten Kirchen- und Burgruine auf bewaldeter Höhe, die Ruhe und Romantik, sowie die idyllische Landschaft des Wippertals – alles das beeinflusste das junge Paar. Es gehörte zu den bleibenden Eindrücken des jugendlichen Wilhelm von Humboldt. Jahre später schrieb er auf seiner Reise in Mansfeldische an Caroline: „Übermorgen bin ich in Burgörner, auf das ich mich immer freue, weil ich es liebe und es voll der süßesten Erinnerungen ist“. 3) Humboldt wusste gleichzeitig die relative Nähe zu Halle, der damals bedeutendsten preußischen Universitätsstadt und Zentrum der deutschen Aufklärung, für seine wissenschaftlichen Ambitionen besonders zu schätzen. In Halle besuchte er öfters den bekannten Altphilologen F. A. Wolf, dem er zahlreiche Anregungen zum Studium der Antike verdankte.
F.A.Wolf, J.G.Forster, Fr.Schiller
Wenige Jahre nachdem die erste „Feuermaschine“ im Bergbaurevier von Burgörner anlief, schrieb der 24-jährige Wilhelm von Humboldt in diesem kleinen mansfeldischen Ort, seine wichtigsten und fortschrittlichsten Staatsphilosophischen-Abhandlungen nieder. Anknüpfend an das Bildungsideal der bürgerlichen deutschen Klassik begründete er 1791/92 in Burgörner seine progressive humanistische Weltanschauung. In seiner ersten Schrift „Ideen über Staatsverfassung, durch die neue französische Konstitution veranlasst“ 4) vom August 1791 erläuterte Humboldt seine Gedanken über die seinerzeit jedermann bewegenden revolutionären Ereignisse in Frankreich. Diese Schrift diente dem jungen Humboldt zur Selbstverständigung und war eigentlich nicht für die Veröffentlichung gedacht. Es handelte sich hier um einen ausführlichen Brief, den er an den Berliner Publizisten Gentz richtete, mit dem er in jenen Jahren befreundet war. Gentz fand aber großen Gefallen an den „Verfassungsideen „so dass er sie Biester, dem Leiter der „Berlinischen Monatsschrift“, dem Hauptorgan der Berliner Aufklärung, zur Veröffentlichung empfahl, wo diese dann auch mit dem Einverständnis von Humboldt im Januarheft 1792 anonym mit geringfügigen Kürzungen erschienen. Anerkennenswert ist, dass Humboldt bereits zu diesem Zeitpunkt — im Unterschied zu Klopstock, Herder und Schiller einer Stellungnahme zu politischen Problemen nicht auswich. In der Macht- und Existenzfrage stellte er die herrschenden Kreise in Preußen in Frage.
Es ist erstaunlich, dass ein junger preußischer Freiherr, als ein solcher freilich vermögend und frei, nicht dem Junker-, doch dem Beamten- und Bildungsadel zugehörig, mit dem herrschenden Bewusstsein kontrastierend“ 5) eine solche eindeutig fortschrittliche Haltung vor rund 225 Jahren eingenommen hatte. 6) Gewiss war Humboldt wie Hegel, Fichte und andere bekannte Zeitgenossen in idealistischen Vorstellungen verstrickt. Er war weder Kämpfer noch Revolutionär. Nach Humboldts Auffassung sollte eine Staatsordnung angestrebt werden, die „nur die Freiheit, die Ruhe und das Glück jedes einzelnen zum Zweck hat.“ 7) Humboldts humanistische Grundhaltung sowie seine später noch stärker akzentuierte Bildungskonzeption finden in seinem staatsphilosophischen Hauptwerk Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen „ eine weitere Ausprägung“. Denn nach einem mit Gentz im November 1791 in Burgörner geführten Meinungsaustausch fühlte sich Humboldt veranlasst, endgültig seine Haltung über die französische Verfassung und ihre Prinzipien zu fixieren.
Er begann einen längeren Brief an Gentz zu schreiben, der schließlich 13 Bogen umfasste, und am 9. Januar 1792 in Burgörner abgeschlossen wurde. 8) In dem Brief sind die wichtigsten Aussagen der ersten sechs, sowie des achten und fünfzehnten Kapitels seiner späteren „Staatsideen“ fast wörtlich enthalten. Berücksichtigt man noch, dass das siebente Kapitel über die Religion im wesentlichen auf einer älteren Schrift beruht, so können wir feststellen, dass die größere und entscheidende Hälfte der „Staatsideen“ in ihren gedanklichen Grundzügen bereits vor dem zeitweiligen Weggang der Humboldtschen Familie von Burgörner, im Januar 1791, fertig gestellt war. Die in den Brief an Gentz dargelegten Überlegungen dienten als Grundlage zur endgültigen Abfassung der „Staatsideen“ im Februar/April 1792 in Erfurt. 9) Humboldt verließ offensichtlich nur ungern seine Arbeitsstätte im Mansfeldischen. Die bevorstehende Niederkunft seiner Frau und das dem Schwiegervater vor seiner Heirat gegebene Versprechen, die einsamen Wintermonate gemeinsam in der Stadt zu verbringen, veranlasste die Familie Humboldt nach längerem Zögern aber doch zu diesem Ortswechsel.
Rückblickend unterrichtete Humboldt Forster am 1.Juni 1792 über die Entstehung der „Staatsideen“: „ Indes hatte ich einiges vorgearbeitet, noch mehr Materialien hatte ich im Kopf, und so fing ich an. Unter den Händen wuchs das Werkchen, und es ist jetzt, da es seit mehreren Wochen fertig ist, ein mäßiges Bändchen geworden“.10) Die vollständige Veröffentlichung seiner „Staatsideen“ hat Humboldt nicht mehr erlebt. Sie erfolgte erst nach der Revolution von 1848 und damit rund 60 Jahre nach ihrem Entstehen, d. h., soweit sie noch erhalten waren. Zwei kleinere Teile des Manuskripts gingen verloren. Trotz der späten Publizierung der Humboldtschen Schrift im Jahre 1851 fand diese sofort eine breite Resonanz in liberal-bürgerlichen Kreisen in Preußen. Nach der Erstausgabe in Breslau (Wroclaw) erschienen die „Staatsideen“ im Rahmen einer Edition der gesammelten Schriften von Wilhelm von Humboldt in Berlin im darauf folgenden Jahr. Nur Schiller ließ seinerzeit nach Fertigstellung der „Staatsideen“ einen Auszug in der von ihm heraus gegebenen „Neuen Thalia“ 1792 veröffentlichen, ebenso Biester in der „Berlinischen Monatsschrift“.
Humboldts vollständiges Manuskript kursierte in jenen Jahren in zwei Exemplaren unter Freunden als sogenanntes „ Grünes Buch …“. Nach einem Gedankenaustausch mit Schiller und anderen Denkgefährten gelangte Humboldt zu der Überzeugung, einige Überarbeitungen an dem Werk vorzunehmen. Nach mehreren missglückten Versuchen, einen Verleger für seine „Staatsideen“ ausfindig zu machen, gab es Humboldt deshalb auf, eine Herausgabe unter der strengen Zensur in Preußen oder anderswo zu erwirken. Humboldt kehrte aber in den nachfolgenden Jahren nicht mehr zu den Fragen des modernen Staatswesens in seiner wissenschaftlichen Tätigkeit zurück. Lediglich im Zuge der Reformbewegung während und nach der napoleonischen Fremdherrschaft griff Humboldt erneut auf einzelne Ideen des „ Grünen Buchs“ zurück, als er eine Neugestaltung des preußischen Schulwesens und die Gründung einer Universität in Berlin forderte. Schiller war von Humboldts Schrift 1792 sofort begeistert. „ Die Schrift enthält „… sehr fruchtbare politische Winke und ist auf ein gutes philosophisches Fundament gebaut. Sie ist mit Freiheit gedacht und geschrieben . . . Schriften dieses Inhalts und in diesem Geiste geschrieben, sind ein Bedürfnis für unsere Zeit…“ 11) Humboldts wichtigste Gedankengänge, die er in seinen Ideen vertritt, könnten folgendermaßen resümiert werden: Jegliche staatliche Gesetzgebung müsse in erster Linie der Bildung des Menschen dienlich sein. Dem Staat fällt dabei die Aufgabe zu, die Selbstbildung des Menschen zu unterstützen und die Sicherheit für die selbsttätigen Individuen zu gewährleisten. Eine unerlässliche Bedingung für die proportionale Bildung des Menschen ist dabei dessen Freiheit. Der Übergang zu dem neuen gesellschaftlichen Zustand sollte nicht chaotisch erfolgen. 12) „Es müsse Vernunft walten, da die .. Fesseln… die der Staat den Menschen auferlegt hat, nur allmählich gelöst werden können.“ Dass Humboldt angeblich der „Stammvater eines radikal-individualistischen, bis ans Anarchistische grenzenden Liberalismus“ 13) wäre, gehört zu den auch gegenwärtig noch nicht völlig ausgeräumten Legenden. Gerade in seinen „Ideen“ manifestiert sich seine dialektische Denkweise.
Humboldt hob hervor, dass seine „Ideen“ dazu beitragen sollen, ‚. alle Fesseln in der Gesellschaft zu zerbrechen, aber auch dieselbe mit soviel Banden als möglich untereinander zu verschlingen bemüht sind“. 14) Er konstatierte weiterhin, „dass sich vielleicht die ganze Geschichte des menschlichen Geschlechts bloß als eine natürliche Folge der menschliehen Kraft darstellen ließe, welche. . . überhaupt die lehrreichste Bearbeitung der Geschichte sein dürfte“ 15) Humboldt verbindet „Freiheit“ mit „Einsicht und Tätigkeit.“ Er entwickelt erste Ansätze, Grad und Reife der Freiheit, womit erreicht werden soll, die moralische Vervollkommnung des Menschen im Zusammenhang zu sehen. „ Freiheit ist für ihn daher nicht einfach Lösung von äußeren Zwängen oder gar nur Ungebundenheit und Möglichkeit zur Willkür des Handelns, „ . . . sondern eine von der Vernunft diktierte Lebensweise“ ‚ die einer Entwicklung unterliege. Für Humboldt folgt daraus, „dass die Menschen auch zur Freiheit reif gemacht werden können und müssen, indem man ihnen Schritt um Schritt Freiheit gewähren müsse, sobald sie diese als Unfreiheit empfinden“. 16)
Humboldt-Universität 1883, Burgörner um 1810, Dampf-Maschinen-Denkmal 1890
Bliebe nur noch anzumerken, dass Burgörner als Wiege dieses progressiven Gedankenguts eine der bedeutendsten, wenn nicht überhaupt die wichtigste Wirkungsstätte Wilhelm von Humboldts auf dem preußischem Gebiet war. Denn weder in Erfurt, Jena, Auleben (Kr. Nordhausen), noch im Berliner Stadtzentrum 17) war Humboldt so produktiv wissenschaftlich tätig für seine edlen humanistischen Ziele, wie hier im Mansfeldischen. Das kleine Burgörner kann sich somit rühmen, am Ende des 18. Jahrhunderts Geburtsstätte faszinierender philosophischer Leistungen zu sein. Dies betrifft den gesellschaftswissenschaftlichen Bereich mit Humboldts Vision von einem neuen Menschen und einer idealen, auf Vernunft gegründeten Gesellschaft, als auch den technisch technologischen Bereich mit der Aufstellung der Feuermaschine im mansfeldisch-preußischen Bergbau als wichtigem Markstein der nationalen Produktivkraftenwick1ung.
[yellow_box] Unter Medien/Presseberichte findet ihr einen Artikel aus dem Amtsblatt. Weiterhin zum Tod von Ulrich von Heinz. (Ur-Ur-Ur-Enkel der Humboldt-Brüder sowie Hüter des Tegeler Schlosses)[/yellow_box]
Anmerkungen:
1) An Forster, Burgörner, 16. 8. 1791. In: Wilhelm von Humboldt-Sein Leben und Wirken, dargestellt in Briefen, Tagebüchern und Dokumenten seiner Zeit, hrsg. von Freeze, Berlin 1953, S. 154
2) An Jacobi, Burgörner, 22. 8. 1791, ebenda, S. 156
3) An Caroline, Halle, 17. 8. 1810, ebenda, S. 666
4) Kurzbezeichnung: „Verfassungsideen“ siehe Text in:Wilhelm von Humboldt gesammelten Schriften, Bd. 1—17 (Akademie-Ausgabe), Berlin 1903—1936, (Reprint 1968), Bd. 1, S. 77ff. bzw. W. v. Humboldt: Individuum und Staatsgewalt (in: Reclam EJB 1124), Leipzig 1985, S. 43 u.f.
5) H. Klenner: „Drei Irrtümer, Wilhelm von Humboldts frühe Staatsphilosophie betreffend“ in:
„Impulse“, Folge 9, Berlin/Weimar 1986, S. 329
6) Von W. v. Humboldt stammen auch die bekannten Worte: „Die Wahrheiten der französischen Revolution bleiben ewig Wahrheiten, wenn auch 1.200 Narren sie entweihen“ (An Brinkmann, Auleben, 9. 11. 1792, in: Reciam UB 1124, a. a. 0., S. 31)
7) ebenda, S. 46 (‚.Verfassungsideen“)
8) Erstmalig zum 100. Todestag von W. v. Humboldt in der „Historischen Zeitschrift“, Bd. 152, München 1935, S. 52 u.f. erschienen. Der erste Teil des Briefs vom 9. 1. 1792 an Gentz ist als Vorspann in Reclam TJB 1124, a. a. 0., S. 56 u.f. abgedruckt. Die unter 4) erwähnte Akademie-Ausgabe erfaßt leider nicht alle Schriften und Briefe von W. v. Humboldt. Insgesamt sind etwa 9000 Briefe von W. v. Humboldt noch vorhanden. Es existieren zahlreiche Briefausgaben, jedoch keine Gesamtausgabe, z. B. der Briefwechsel mit seiner Frau Caroline in sieben Bänden (Berlin. 1906—1916), in denen eine Reihe von Briefen enthalten sind, die in oder nach Burgörner geschrieben wurden. Zur Entstehungsgeschichte von
Humboldts Jugendschriften, vgl. Akademie-Ausgabe, a. a. 0., Bd. 1, S. 430 if.
9) Kurzbezeichnung: „ Staatsideen“ bzw. „ Grünes Buch „. Die „ Verfassungsideen“ und „ Staatsideen“ werden vom Autor zusammen als „ Ideen“ bezeichnet. Text der „ Staatsideen“ in: Akademie-Ausgabe, a.a.O., Bd. 1, S. 97ff. bzw. in Reclam UB1124, a.a.0., S. 63ff.
10) An Forster, Erfurt, 1. 6. 1792, in: Reclam UB 1124, a.a.0.,S.16
11) Schiller an Göschen, Jena, 16. 11. 1792, in: Freeze, a. a. 0., S. 168
12) Humboldts bekannte Worte aus den „ Verfassungsideen “ lauten: „ Staatsverfassungen lässen sich nicht auf Menschen wie Schößlinge auf Bäume pfropfen“ (in Reciam UB 1124, a. a. 0., S. 46). Humboldts politisches Konzept in einem Satz: Nicht ein Haufen ernährter Sklaven, eine Vereinigung freier, nur, wo sie die Grenze des Rechts übertreten, gebundener Menschen. (Vgl. ebenda, S. 146 [,‚Staatsideen“])
13) H. Klenner, a. a. 0., S. 333
14) Reclam UB 1124, a. a. 0., S. 170 (,‚Staatsideen“)
15) ebenda, S. 215 (,‚Staatsideen“)
16) ebenda
17) Der Hauptwohnsitz der Familie Humboldt befand sich in Tegel, (Berlin [West]). In dem von Schinkel zu Lebzeiten W. v. Humboldts umgebauten kleinen klassizistischen Schloß befindet sich ein Humboldt Memorialmuseum.
Vorstehender Beitrag ist in gekürzter Form der Heftreihe „Neue Manfelder Heimatblätter 1987“ entnommen und mit einem Vorwort von E.Graf/Chronist, Nov. 2016 versehen.
Interessierten Lesern stellen wir gerne den original Aufsatz als Kopie zur Verfügung. Eingefügte Bilder sind aus privaten Archiven und dem Buch „Wilhelm von Humboldt“ – Werden und Wirken“ Herbert Scurla 1975, entnommen.