(wird fortgesetzt – zeitlich ungeordnet je nach Fund)
Am 8. Juli 1789 vereinten sich die Schwestern Lengefeld mit Humboldt zu einem Besuch in Burgörner und Caroline ging dann mit den Freundinnen zur Badekur nach Lauchstädt, wo Laroche und Schiller sie aufsuchten und Schiller sich mit Charlotte von Lengefeld verlobte.
– Dazu Ausschnitte aus Briefen –
Schillerchronik/Gero v. Wilpert
11.Juli 1789, Weiterreise der Schwestern Lengefeld nach Burgörner zu Karoline von Dacheröden. Schiller begleitet sie eine Wegstrecke.
Dr. W. Hoyer /SCHILLERS LEBEN IN BRIEFEN UND ZEUGNISSEN
sowie
R.Freese/ Wilhelm von Humboldt, Sein Leben und Wirken
13.7.1789, An Schiller – Von Charlotte von Lengefeld aus Burgörner
Guten Morgen, lieber Freund, ich muß Ihnen hier ein Wort sagen, dass Sie sehn dass ich Ihrer denke, ……….
………Gestern abend sind wir hier angekommen. Laroche, den Sie kennen, ist hier und ein Herr von Humboldt, der auch schon vorigen Winter bei uns war. Die anderen sind alle im Garten, mir tut die Einsamkeit so wohl, und ich unterhalte mich so gern mit Ihnen, ich möchte wohl, Sie hätten so viele Zeit wie ich und schrieben recht oft. . . Morgen gehen wir nach Lauchstädt… Ich freue mich, mit der Dacheröden einige Zeit zu leben, sie ist mir lieb, und es soll ihr, denke ich, wohltun, einmal ungestört leben zu können, alles, was sie umgibt, ist gar unleidlich. Und auch die Gegend hier stimmt die Seele zur Traurigkeit, ich könnte nur hier gern wohnen, wenn das Schicksal mir alles geraubt hätte und auch mein Herz nicht empfänglich mehr für die Natur wäre, so ein ganz leeres, tot ähnliches Leben könnte ich hier führen; aber sonst wäre es mir ein großes Unglück, immer diese roten kahlen Berge zu sehen; ärmliche Strohhütten sind hin und wieder zerstreut; vor dem Fenster, wo ich schreibe, stehen hohe Linden, schön von, der Sonne beleuchtet, und der Wind spielt in ihren Wipfeln. Dies ist noch der einzige Gegen stand, der Leben in der Natur ahnen läßt. — Adieu für heute,
Lauchstädt, den 17. Juli 1789 An Schiller.
…Bei Dacherödens ging es uns gar wohl, meine Freundin ist eine gute, liebe Seele, mir innig lieb, wie es mir wenige sind. Die Gesellschaft war artig. Laroche, den Sie kennen, und ein Herr von Humboldt waren dort, die beide artig sind… Karoline Dacheröden ist, als wäre sie immer mit uns gewesen, unser Geschmack und unser Wesen sind sich immer gleich, ich freue mich, wenn Sie sie sehen. Nicht wahr, Sie kommen? Wir wollen Sie auch einen schönen Weg führen, der uns so lieb ist.
Auf den nachstehenden Bilder sind Mitglieder des Männerchores Burgörner dabei, wahrscheinlich eine von den erwähnten „vor dem Fenster, stehenden hohe Linden, wegen Altersschwäche und Gefährdung des Gebäudes zu entfernen (1950-1960?)
rechts am Bildrand: Die ehemalige Außentoiletten Anlage mit Waschhaus für die Schlossbewohner.
Graf/Chronist im Febr. 2010
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