Erfinderin des Lichterbaumes

Leider recht unbekannt ist, dass uns

Karoline von Humboldt

eine schöne Sitte hinterlassen hat. Der Weihnachtsforscher Dr. Heinz Gebhardt * nannte sie:

„Die Erfinderin des Weihnachtsbaumes“.

Weihnachtsbäume, allerdings noch ohne Lichterschmuck, gab es bereits im 17. Jahrhundert. Wir wissen das aus einer Klage des Konrektors Grabow vom Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster, der 1680 gegen die Bäume wetterte:

„…Unter anderen Lappalien, damit man die alte Weihnachtszeit oft mehr als mit Gottes Wort begeht, ist auch der Weihnachts- oder Tannenbaum, den man zu Hause aufrichtet, …”

„Der erste mit Lichtern geschmückte Weihnachtsbaum stand in der Wohnung der Familie von Humboldt, Unter den Linden 26, dort, wo später das Cafe Bauer eröffnet wurde und übrigens auch 1884 die ersten elektrischen Lampen in Berlin brannten. In dem schlichten, zweistöckigen Eckhaus der Südseite der Linden und der Friedrichstraße wohnte Caroline von Humboldt in den Tagen der Befreiungskriege und schrieb am 29.12.1815 an ihren Gatten, der an den Friedensverhandlungen in Frankfurt am Main teilnahm:

„Weihnachten ist aufs schönste ausgefallen……. An zwei Enden eines langen Tisches brannten zwei kleine Weihnachtsbäume, einen bescherte die Gräfin Düben mit allerlei Spielsachen, die drum herumstanden, ihren Kleinen, den anderen ich dem Hermann….“.

Die Berliner blieben vor den Fenstern staunend stehen, um diese neue Sitte zu bewundern.

Nun sind auf Bildern welche die Familie:

„Dr. Martin Luther im Kreise seiner Familie zu Wittenberg am Christabend 1536“ **

zeigt, allerdings auch schon Lichter am Weihnachtsbaum zu sehen.

Zur Zeit Martin Luthers  (1483– 1546) war die Verwendung von Kerzen am Weihnachtsbaum noch nicht üblich. Diese Darstellung wurde gezeichnet und in Stahl gestochen von C. A. Schwerdtgeburth, (1843) als diese Sitte schon allgemein verbreitet war.

Anmerkung

*) Als Erfinderin dieser Sitte wird Caroline von Humboldt, Weihnachten 1815 ausgewiesen! – Dr. Heinz Gebhardt / Weihnachtsforscher in
,,Berliner Heimat ”(Heft 4, Seite 5 f)

**) “Aus dem Leben der Familie Luther”

Schwertgeburt, Graphiker 1785 Dresden – 1878 Weimar – Es handelt sich um eine zweite Fassung des Künstlers, Merkmale sind: Der Reifen am Pfeiler und die Katze am Ofen links. Von einer ersten, älteren Fassung ist die Entstehung unbekannt.

 

 

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