In den Maitagen dieses Jahres 2010 jährt sich zum 65. Mal das Ende des zweiten Weltkrieges. Zur Geschichte von Burgörner gehört auch das finstere Kapitel von 1933 bis 1945.
Leider sind dazu Akteneinsichten in Burgörner nicht mehr möglich, weil die Bestände während der Auflösung der Gemeinde-Burgörner verbrannt wurden und sachkundige Zeitzeugen kaum noch aufzufinden sind. Mit einigen Fundstücken, Bilder aus dieser Zeit, möchten wir dennoch zur > Erinnerung und Mahnung < an diese Zeit beitragen.
Ein solches Fundstück ist eine Postkarte von einem Denkmal. Die Erklärung dazu, original Anmerkung des Sammlers, entnehmen wir der Rückseite dieser Karte – ohne weiteren Kommentar. Bemerkenswert und darum der ehem. Standort schwer zu erkennen, ist die Bildmontage mit Buschwerk im Hintergrund, wo eigentlich die Sankt Nikolai Kirche von Burgörner zu sehen sein müsste.
Wer heute einen Familienausflug mit der ehemaligen Werksbahn der „Mansfelder Bergwerks Bahn“ unternimmt und an dem Haltepunkt aussteigt,
der sollte auch wissen, dass sich in der Nähe das sogenannte „Lager Lindenholz“ befand und an dieser Stelle zwischen Weg und Bahngleis einst Ersatzhäuser standen, erdacht und gebaut für Familien, welche im Bombenkrieg oder als Flüchtlinge alles, ihre Heimat, Haus und Hof sowie ihr ganzes Hab und Gut verloren hatten.
Diese Bilder zeigen die massiv gebauten, erhaltenen Reste des ehem. Lagers „Lindenholz“ welches ab 1950/51 zu Wohnungen umgebaut wurde.
Heute ist davon nicht mehr viel zu sehen, die „ DDR Kampfgruppen der Arbeiterklasse“ nutzten die leerstehenden Wohnungen zu Übungszwecken für den Häuserkampf .
Beim Erreichen des Wanderzieles „Burg-Kirchenruine Burgörner“ sollten wir ehrfurchtsvoll der links von der Ruine begrabenen Zwangsarbeitern aus Polen gedenken die fern der Heimat ihr Leben verloren.
Alljährlich zum Volkstrauertag im November, wird den Kriegsopfern von zwei Weltkriegen gedacht:
Burgörner-Altdorf – I. Weltkrieg – 74, II. Weltkrieg – 90
Burgörner-Neudorf – I. Weltkrieg – 133, II. Weltkrieg – 126
(Insgesamt 423 Personen – über 10 % der damaligen gesamt Bevölkerung)
sowie den namenlosen Opfern von Not und Vertreibung, den Opfern die wegen ihrer Gesinnung, ihres Glaubens und Herkunft ihr Leben lassen mussten.
E.G./Chronist, Mai 2010